Mit grösster Spannung warten die Finanzmärkte auf die Ausführungen des amerikanischen Notenbankpräsidenten Jerome Powell anlässlich des diesjährigen Jackson Hole-Zentralbankensymposiums. Investoren erhoffen sich vom Fed-Chef vor allem Hinweise auf die Frage, wann die Notenbank mit der Reduktion des geldpolitischen Stimulus, dem sogenannten «Tappering», beginnen wird.
US-Notenbankchef Jerome Powell wird kein Interesse daran haben, an den Kapitalmärkten für Unruhe oder gar Panik zu sorgen. Vielmehr dürfte der Fed-Vorsitzende versuchen, die Märkte vorsichtig auf eine bevorstehende geldpolitische Wende vorzubereiten. Angesichts des wegen der anhaltenden Corona-Pandemie mit grossen Unsicherheiten behafteten Konjunkturausblicks und jüngst verstärkt auftretender Hinweise auf eine Abschwächung der Wirtschaftserholung könnte das Fed aber durchaus auch eine weiterhin abwartende Haltung signalisieren. Die mit Hochspannung erwartete Rede Powells ist für 16:00 Uhr (MEZ) angesetzt.
An der New Yorker Börse zeigten sich die Anleger vor der Rede von Fed-Chef Powell zurückhaltend, wie zu erwarten war. Bis zum Handelsschluss verlor der Dow Jones Industrial -0.54% und ging bei 35'213.12 Punkte aus dem Tagesgeschäft. Auch der S&P 500 schloss -0.58% tiefer als am Vortag bei 4'470 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq lagen die Tagesverluste ebenfalls um die -0.6%. An den asiatischen Aktienmärkten tendierten die Indizes am Freitag uneinheitlich und auch an Europas Börsen dürften die Investoren im Vorfeld der Rede des Fed-Vorsitzenden vorsichtig bleiben.
Einer Revision zufolge war das BIP-Wachstum in den USA im zweiten Quartal mit annualisiert +6.6% leicht stärker als zunächst mit +6.5% geschätzt. Damit hat sich das Wirtschaftswachstum im Vergleich zum ersten Quartal (+6.3%) leicht beschleunigt. Gestützt wurde die weltgrösste Volkswirtschaft im zweiten Quartal vor allem durch den Privatkonsum, der mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von knapp +12% zunahm. Belastend wirkten aber bereits die Engpässe bei Baustoffen, die einen deutlichen Rückgang der Bauinvestitionen zur Folge hatte.
Gemäss dem gestern publizierten Protokoll des letzten EZB-Zinsentscheids vom 22. Juli herrschte im geldpolitischen Spitzengremium breite Übereinstimmung, dass sich der Inflationsausblick verbessert hat. Die Risiken für die Inflationsaussichten seien aber kurzfristig «weiterhin zunehmend und nach oben gerichtet». Der EZB-Rat werde sich aber an der nächsten Sitzung am 9. September erneut eingehend mit den Aussichten befassen, sobald die neuen, von Experten erstellten Projektionen vorliegen, hiess es im Protokoll.
Gemäss den neusten Ergebnissen der monatlichen Konsumentenumfrage des GfK-Instituts hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher mit Blick auf September verschlechtert. Der GfK-Konsumklimaindex gab entsprechend von minus 0.4 auf minus 1.2 Punkte nach. Einerseits belaste die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie und andererseits der erhöhte Inflationsdruck, respektive steigende Konsumentenpreise, kommentierte das Nürnberger Institut. Zuletzt ist die Teuerungsrate in Deutschland auf +3.8% gestiegen.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | AUT | BIP Q2 (Q/Q) | +4.3% |
08:00 | DE | Importpreise (Juli, J/J) | +12.9% |
08:45 | FR | Verbrauchervertrauen (August) | 101.0 |
10:00 | IT | Geschäftsklima (August) | 115.7 |
10:00 | IT | Konsumentenstimmung (August) | 116.6 |
14:30 | USA | Konsumausgaben (Juli, M/M) | +1.0% |
14:30 | USA | Persönliche Einkommen (Juli, M/M) | +0.1% |
16:00 | USA | Fed-Vorsitzender Powell Rede Jackson Hole-Symposium | |
16:00 | USA | Konsumentenstimmung Universität Michigan | 70.2 |
Land | Unternehmen | Periode |
DE | DZ Bank | H1 |
USA | Zoom Video Communications | Q2 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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