Der anhaltende Anstieg der Teuerung in den USA und Deutschland auf lange nicht mehr gesehene Höhen steigert den Druck auf die Zentralbanken diesseits und jenseits des Atlantiks. In den USA erreichte die Inflationsrate das höchste Niveau seit 1982 und in Deutschland kletterte die Teuerungsrate auf den höchsten Stand seit 1992. Dies geschieht just bevor das Federal Reserve, die EZB, die Bank of Japan, die Bank of England sowie auch die SNB in dieser Woche letztmals in diesem Jahr ihre geldpolitische Ausrichtung festlegen werden. Die Reaktion an den Aktienmärkten lässt darauf schliessen, dass die Investoren den restriktiveren Kurs der Zentralbanken zu einem grossen Teil eingepreist haben und von einer mittelfristig wieder rückläufigen Inflation ausgehen.
In Asien starteten die Aktienmärkte mehrheitlich mit Gewinnen in die neue von zahlreichen Zentralbankentscheidungen geprägte Handelswoche. In Tokio legt der 225 Aktien umfassende Nikkei um rund ein Prozent zu und in Hongkong notiert der Hang Seng-Index etwa +0.4% höher. Damit knüpften die asiatischen Börsen an die positiven Vorgaben aus Übersee an. In New York verbuchte der Dow Jones Industrial am Freitag einen Tagesgewinn von +0.6% und schloss bei 35'970.99 Punkten, womit der Leitindex auf Wochensicht rund vier Prozent zulegen konnte. Der breite S&P 500 beendete die letzte Woche mit einem Tagesplus von +0.95% bei 4'712.02 Zählern. Noch deutlicher waren die Gewinne an der Technologiebörse Nasdaq, wo die Indizes um etwas mehr als ein Prozent stiegen. Im Wochenverlauf haben die Tech-Indizes damit knapp vier Prozent gewonnen.
In den Vereinigten Staaten sind die Verbraucherpreisdaten im November um +6.8% gegenüber dem Vorjahr gestiegen, womit die Inflationsrate das höchste Niveau seit 40 Jahren erreichte! Analysten hatten jedoch mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Vormonat notierte die Teuerungsrate noch bei +6.2%. Auf Monatssicht stiegen die Konsumentenpreise um +0.8%, etwas stärker als erwartet. Der anhaltend steigende Inflationsdruck könnte die US-Notenbank zunehmend dazu drängen, die bereits gestartete Drosselung ihres Wertpapierkaufprogramms zu forcieren, respektive die Zinswende früher als bisher geplant einzuleiten. Bereits am Mittwoch steht der letzte geldpolitische Entscheid der Federal Reserve in diesem Jahr an. Zentralbankchef Jerome Powell hatte jüngst bereits angedeutet, dass die Annahme einer «nur vorübergehend» hohen Inflation ins Wanken geraten könnte.
In der grössten Volkswirtschaft Europas nimmt der Inflationsdruck weiter zu. So erreichte die Jahresteuerungsrate der Verbraucherpreise in Deutschland im November mit +5.2% den höchsten Stand seit Mitte 1992 (+5.8%). Noch im Oktober hatte die Inflationsrate +4.5% betragen. Damit steigen die Lebenshaltungskosten und sinkt die Kaufkraft der Konsumenten. Hintergrund sind nach wie vor die steigenden Energiepreise. In Deutschland verzeichnete saisonbedingt Heizöl den stärksten Anstieg mit einer Verdoppelung gegenüber der Vorjahresperiode. In der Kernrate, also ohne Berücksichtigung der Energiepreise, betrug die Teuerung im November +3.4%. In Deutschland kommen zudem noch die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung sowie seit Anfang 2021 die Einführung der CO2-Abgabe hinzu.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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